Die EU wird mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) die CSR-Berichterstattungpflichten für Unternehmen deutlich verschärfen und ausweiten. Um Jahr für Jahr diese so genannten nicht-finanziellen Berichte abgeben zu können, müssen Unternehmen die dafür erforderlichen Daten aufbereitet verfügbar haben. Unter die verschärfte Berichtspflicht dürften im Jahr 2025 in Deutschland rund 15.000 so genannte „große“ Unternehmen fallen. „Groß“ nach dieser Definition ist ein Unternehmen, sobald zwei der folgenden drei Kriterien erfüllt sind:
- mehr als 250 Mitarbeiter
- mehr als 40 Millionen Euro Nettoumsatz
- Bilanzsumme größer als 20 Millionen Euro
Unabhängig von einer gesetzlichen Publikationspflicht fordern Konzerne von ihren Zulieferern häufig Angaben über CO2-Emissionen, Ressourcenverbräuche, soziale Verantwortung oder Compliance in ihren Lieferantenvereinbarungen. Auch auf dem Kapitalmarkt werden ESG-Kennzahlen immer attraktiver, wozu auch die EU-Taxonomie beiträgt. Klar ist deshalb, dass Nachhaltigkeitsdaten in den nächsten Jahren immer wichtiger und wertvoller werden.
Wer sich dabei nicht auf Excel verlassen möchte, insbesondere wenn verschiedene Standorte, Unter- oder Landegesellschaften zu berücksichtigen sind, empfiehlt sich der Einsatz einer ESG Software. Das Kürzel steht für Environmental, Social and Governance. ESG Software hilft Unternehmen, sowohl quantitative als auch qualitative Informationen systematisch nach den verschiedenen Berichterstattungskodizes zu sammeln, zu erfassen aufzubereiten und vorzuhalten.
ESG-Software: Markt noch unübersichtlich
Auf dem Markt für ESG Software gibt es dafür bereits mehrere Systeme, und auch große Konzerne wie Siemens wollen in das Geschäft einsteigen. Bereits 2015 war das Berliner Startup 360report mit einer Lösung vorgeprescht – war damit allerdings zu früh auf dem Markt und konnte sich nicht halten. Derzeit wetteifern folgende Systeme für ESG Software um den wachsenden Markt (Übersicht ohne Vollständigkeit und der Fairness halber alphabetisch), wobei die Ansätze durchaus Unterschiede aufweisen. Der Markt ist noch extrem unübersichtlich, es erfordert viel Aufwand, ESG Software, die in Frage kommt, demonstriert zu bekommen und kennenzulernen, bevor man eine kompetente Entscheidung treffen kann.