Häufig genug, und in letzter Zeit immer öfter, werden Unternehmen und die Marktwirtschaft kritisiert hinsichtlich Fragen der Ökologie und der gesellschaftlichen Verantwortung.
Dabei sind Unternehmertum und Erfindergeist – wenn sie richtig verstanden werden – Teil der Lösung von Probleme. Und nicht Teil der beschriebenen Probleme.
Der Erfinder der Nachhaltigkeit war Unternehmer. Der Forstwirtschaftler Hans Carl von Carlowitz (1645 bis 1714) prägte vor mehr als 300 Jahren diesen Begriff, um die Basis seines Wirtschaftens dauerhaft zu erhalten:
„Immer nur so viele Bäume schlagen, wie nachwachsen.“
Das gilt auch für den Begriff Nachhaltigkeit selbst, der in vielen Diskussionen heute ziemlich hohl gebraucht wird. Unternehmen hingegen machen ihn konkret:
- Etwa wenn sie ihre Firmen auf die Nachhaltigkeitsziele der UN ausrichten.
- Wenn sie ihre Prozesse Schritt für Schritt auf Potenziale prüfen und optimieren.
- Wenn sie Innovationen für gesellschaftliche oder ökologische Herausforderungen entwickeln.
- Wenn sie dabei Lieferketten berücksichtigen.
- Wenn sie ihre Produktion und ihre Produkte klimaneutral stellen.
- Wenn sie darüber transparent berichten.
- Und wenn sie dabei nicht nur ihre Zielgruppen im Auge haben, die dies von ihnen erwarten, sondern Nachhaltigkeit aus Überzeugung tun.
Lassen Sie auch Ihr Unternehmen Teil von ökologischen und gesellschaftlichen Lösungen sein und damit part of tomorrow!
Es ist die Idee dieser Website, für unternehmerische Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen zu werben und Impulse dafür zu geben.
klimaneutral, klimafreundlich, klimaoptimal
Was bedeuten die Begriffe?
Der Begriff „klimaneutral“ ist in aller Munde, und immer mehr Unternehmen, Organisationen und auch Kommunen setzen für sich und ihre Produkte entsprechende Konzepte um. Dabei ist der Begriff nicht geschützt und wird auch immer wieder etwas unterschiedlich verstanden. Im Grunde bedeutet er, dass durch ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Dienstleistung die Menge an klimaschädlichen Gasen in der Atmosphäre nicht erhöht wird. Das heißt konkret, die CO2-Bilanz muss am Ende netto 0 aufweisen. Um das zu erreichen hat ein Unternehmen zwei Stellschrauben:
- Einsparmaßnahmen bei den eigenen Prozessen: Das Unternehmen passt seine Prozesse an, nutzt etwa klimafreundliche Rohstoffe und regenerativ erzeugte Energie. Es stellt den Vertrieb um und die Reistätigkeiten seiner Mitarbeiter. Jedes Unternehmen hat hier sein eigenes Potenzial.
- Ausgleich von Emissionen durch Kompensationsmaßnahmen: Klimaschädliche Gase werden nicht im Unternehmen reduziert, sondern in gleicher Menge durch ein vom Unternehmen initiiertes bzw. bezahltes Kompensationsprojekt reduziert.
Bei beiden Varianten gelangt am Ende weniger CO2 in die Atmosphäre. Aber gerade das Verhältnis der beiden Ansätze zueinander sorgt immer wieder für Kritik an Unternehmen. Der Vorwurf lautet oft, dass zu wenig an den eigenen Prozessen getan werde und man stattdessen versuche, sich anderswo, wo es ggf. auch billiger ist, frei zu kaufen für eine bei weitem nicht optimierte Wirtschaftsweise hierzulande. Gerade bei Produkten mit hohen Emissionen können Unternehmen hier in den Verdacht von „Greenwashing“ geraten.
Der zweite Kritikpunkt bezieht sich darauf, dass der Begriff „klimaneutral“ häufig nicht auf das gesamte Unternehmen, sondern auf das bestimmte Bereiche oder Produkte bezogen wird. Netto 0 ist dann nur eine Teilsumme, der andere Summen im selben Unternehmen gegenüberstehen.
Es kommt also sehr darauf an, was genau das Unternehmen bei den eigenen Prozessen tut, wie hoch der unvermeidbare Rest an zu kompensierenden Emissionen ist und zu welchem Preis (im Vergleich zu Aufwand für eigene Einsparmaßnahmen) wo und mit welchem Projekt kompensiert wird. Außerdem ist eine transparente Offenlegung aller Maßnahmen und Berechnungen wichtig.
Wie verwenden die Begriffe folgendermaßen:
- klimafreundlich
Das Unternehmen führt klar definierte Maßnahmen zu Reduktion seiner Treibhausgasemissionen durch, die Senkung ist signifikant und wird über eine entsprechende Berichterstattung dokumentiert.
- klimaneutral
Das Unternehmen bilanziert seine Emissionen nach verbindlichen Standards, reduziert sie durch eigenen Maßnahmen signifikant, und kompensiert den unvermeidbaren Rest durch anerkannte Zertifikate aus Kompensationsprojekten (in der Regel aus Entwicklungsländern). Die behauptete 0 am Ende der Bilanz ist transparent berechnet und belastbar. - klimaoptimal
Das Unternehmen tut sein Möglichstes bei den Einsparungen – und kompensiert den unvermeidbaren Rest nicht durch vergleichsweise günstige Zertifikate aus Entwicklungsländern, sondern durch in der Regel deutlich teurere regionale Projekte. Hier stehen allerdings häufig nicht ausreichend Zertifikate oder Flächen für eigene Projekte zur Verfügung, so dass am Ende womöglich ein nicht kompensierter Rest bleibt. Das Unternehmen bilanziert transparent und belastbar und steht zu diesem Rest, es erreicht somit in seinen Möglichkeiten das „Optimum“. Dieser Ansatz kann am Ende glaubwürdiger sein als eine rechnerische „Neutralität“ durch internationale Zertifikate.
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