Unternehmen sollen mehr über Umwelt berichten

26.02.2021

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eit 2017 gilt die so genannte CSR-Berichterstattungspflicht für Unternehmen über die so genannten nicht-finanziellen Aspekte ihres Wirtschaftens, also ihre Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft etc.. Nach Einschätzung eines Beirats der Bundesregierung genügt das nicht. Er fordert von Firmen mehr Berichterstattung insbesondere über die Umweltfolgen ihres Tuns.

Zwei Jahre lang hat sich ein Beirat der Bundesregierung mit der Frage befasst, wie eine Transformation der Wirtschaft weg von klimaschädlichen Geschäftsmodellen und hin zu Klimaneutralität gelingen kann. „Shifting the Trillions“ heißt der Bericht, den der Beirat nun vorgelegt hat. Von 31 Empfehlungen, die der Beirat erarbeitet hat, betreffen allein neun die Berichterstattungspflicht von Unternehmen. Hier sind in den nächsten Jahren also verschärfte Vorschriften zu erwarten – und zwar nicht nur für die Unternehmen, die unter bisher schon unter die CSR-Berichterstattungspflicht fallen. Der Beirat empfiehlt eine Ausweitung der Pflichten auf Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern. Und auch noch kleinere dürften davon früher oder später auch betroffen sein, etwa wenn sie an solche Unternehmen liefern und entsprechende Berichte an ihre Kunden weiterleiten müssen.

Nach dem Beirat der Bundesregierung sollen Unternehmen künftig sogar in ihrem finanziellen Lagebericht angeben, inwieweit ihr Geschäftsmodell zukunftsfest ist, insbesondere vor allem mit Blick auf den Klimawandel. Auch soll klarer werden, ob sie aktiv am Umbau von fossil auf klimaneutral mitarbeiten. In dem Bericht heißt es: „Mit einer entsprechenden Berichtspraxis können Akteure am Finanzmarkt identifizieren, welche Unternehmen den Transformationspfad zur Erreichung der Pariser Klimaziele und der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 verfolgen.“ Auch unter dem Kapiteln Risiken sollen solche für die Umwelt und die Gesellschaft explizit aufgenommen werden.

Für diese Verschärfungen der Berichterstattungspflichten von Unternehmen müsste die Bundesregierung auf europäischer Ebene aktiv werden, um die geltenden Standards zu verschärfen.

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Quelle:
www.sueddeutsche.de

Foto: adobestock.com